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Für Pascal Dombrowsky, 30, ist Deutschland an den meisten Tagen des Jahres ein Schachbrett, 150 mal 150 Kilometer groß. Wenn er im Dienst ist, acht Stunden und 15 Minuten lang, liegt seine
Aufmerksamkeit ganz auf diesem Schachbrett. Er beobachtet dann keine Spielfiguren, sondern hat im Blick, ob es in Paderborn regnet, wie in Dortmund der Wind steht und welche Flugzeuge in
Düsseldorf den Himmel kreuzen.
All diese Daten für Pilot:innen richtig zu interpretieren, ist Dombrowskys Job. Seit sieben Jahren ist er Center-Lotse bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) in Langen bei Frankfurt am Main.
»Man kann sich das ein bisschen wie Google Maps von oben vorstellen« – so erklärt Dombrowsky seinen Job im Podcast. Was im ersten Moment noch recht entspannt klingt, ist ziemlich
anspruchsvoll: Dombrowsky muss alles, was in seinem Luftraum passiert, im Blick behalten. Jedes Passagierflugzeug, jeden Segelflieger, jeden Hubschrauber, jede Wetterlage.
Dombrowsky ist so etwas wie der Polizist in der Luft, ausgebildet für viele Szenarien. »Haben wir eine schwangere Frau an Bord oder eine Rauchentwicklung in der Kabine, muss alles gut
sitzen«, sagt er, »aber das geht immer gut.«
Er habe damals weiche Knie gehabt, erinnert sich Dombrowsky. Ein Teil der Wahrheit ist nämlich auch: 95 Prozent derer, die am Auswahlverfahren teilnehmen, scheitern.
Dreieinhalb Jahre lang wurde Dombrowsky am Campus der DFS in Langen zum Fluglotsen ausgebildet. »Flugzeugkunde, Wetterkunde, Flugzeugtechnik, zu Beginn ist es viel Theorie. Später wird es
dann praktischer, und man übt bestimmt 90 Prozent der Zeit im Simulator«, erzählt er. Nach dreieinhalb Jahren dann das erste Mal allein ein Flugzeug mit Passagier:innen und Besatzung zu
manövrieren, sei schon eine Hausnummer gewesen. Auch heute noch sei er in jeder Schicht für Tausende von Menschenleben verantwortlich.
Lange Zeit war Fluglots:in ein reiner Ausbildungsberuf. Seit einigen Jahren gibt es nun auch die Möglichkeit, einen Bachelor in »Air Traffic Management « zu absolvieren. Das duale Studium
besteht aus Theorie- und Praxisphasen. Neben Luftfahrtrecht und BWL lernen die Studierenden zum Beispiel, wie eine Flugroute geplant oder ein Flugzeug korrekt beladen wird.
Auch die Ausbildung beginnt mit Theorieunterricht. Zwölf bis 15 Monate lang erarbeiten sich die angehenden Fluglots:innen Inhalte wie Navigation oder Wetterkunde, danach wird mit dem
»training on the job« begonnen. Begleitet von einer Ausbilderin oder einem Ausbilder betreuen die Anwärter:innen dann ihren eigenen Luftraum. Zum Ende der Ausbildung verdienen sie bereits
etwa 50.000 Euro brutto im Jahr.
Auch Berufsanfänger:innen bekommen ein sehr gutes Gehalt , nach Angaben der DFS rund 100.000 Euro im Jahr. Tendenz im weiteren Berufsleben: steigend.
Warum er sich trotz dieses hohen Drucks keinen anderen Beruf vorstellen kann, wieso er sein hohes Gehalt angemessen findet und Frauen in seinem Beruf auf dem Vormarsch sind, erklärt Pascal
Dombrowsky im Podcast.
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