Wyoming: uraltes seeungeheuer entdeckt – spitzname »schlangenartiges krokodilsgesicht«

Wyoming: uraltes seeungeheuer entdeckt – spitzname »schlangenartiges krokodilsgesicht«

Play all audios:

Loading...

------------------------- * * X.com * Facebook * E-Mail * * * X.com * Facebook * E-Mail * Messenger * WhatsApp * Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne


Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde. Vor Millionen von Jahren schwamm ein riesiges, langhalsiges Reptil durch das Meer. Es schwang seinen schlangenartigen Hals hin und her und


erbeutete mit seinem krokodilähnlichen Kiefer Fische und andere kleine Meerestiere. Wo eines dieser Tiere einst verendete, liegt heute der US-Bundesstaat Wyoming. Paläontologen entdeckten


Fossilien dieses Seeungeheuers 1995 bei einer Ausgrabung im kaum erforschten obersten Teil des Pierre Shale, einer geologischen Formation aus der Oberkreidezeit (vor etwa 101 bis 66


Millionen Jahren). Nun haben die Forscher eine Studie über den See-Saurier  veröffentlicht, mit dem Ergebnis: Dieses Tier wies körperliche Merkmale auf, die es von anderen Mitgliedern dieser


ausgestorbenen Gruppe von Meeresreptilien unterscheidet. Diese Plesiosaurier gibt es eigentlich in zwei verschiedenen morphologischen Typen. »Sie haben entweder einen langen,


schlangenartigen Hals mit einem kleinen Kopf oder einen kurzen Hals und einen langen, krokodilartigen Kiefer«, zitiert das Wissenschaftsportal »Live Science«  Walter Scott Persons. Er ist


Paläontologe am College von Charleston im US-Bundesstaat South Carolina und Hauptautor der Studie. »Dieses seltsame, einzigartige Tier ist eine Kreuzung aus beidem.« SERPENTISUCHOPS


PFISTERAE, ODER: »SNAKY CROC-FACE« Die Paläontologen nannten das Tier _Serpentisuchops pfisterae_, was so viel wie »Schlangenkrokodil« bedeutet. Auf Englisch klingt es noch etwas


schmissiger, »snaky croc-face«. Die Überreste dieser sieben Meter langen Kreatur wurden vor mehr als 25 Jahren ausgegraben und sind seitdem im Glenrock Paleontological Museum in der Nähe von


Casper im US-Bundesstaat Wyoming zu sehen. Seitdem haben Paläontologen die Überreste des Tieres eingehend untersucht. Etwa 35 Prozent des Körpers sind erhalten, darunter ein Unterkiefer,


ein beträchtlicher Teil des Schädels, der komplette Hals, Wirbel, der größte Teil des Schwanzes und einige Rippen. Nur die Flossen oder Paddel, die das Wesen zum Schwimmen benutzt haben


muss, fehlen. Auch 19 Zähne sind erhalten, von denen nur einer noch im Kiefer saß, während die anderen unter den Überresten verstreut waren. Der Studie zufolge bestätigte das Vorhandensein


von Wurzeln im Kiefer jedoch, dass die Zähne von diesem speziellen Exemplar und nicht von einem anderen Plesiosaurier stammten. Die Zähne laufen spitz zu und haben keine Schneidekante –


offenbar konnte das Tier keine dicken Knochen durchbeißen, sondern nutzte sein Gebiss, um Beute aufzustechen. Wahrscheinlich ginge es um glitschige Beutetiere, die sich nicht wehren konnten,


etwa kleine Fische. Walter Scott Persons ist begeistert von der Entdeckung des »schlangenartigen Krokodilsgesichts«. »Das ist ein Tier, das auf eine Art und Weise spezialisiert ist, die es


von allen anderen Plesiosauriern abhebt«, sagt der Paläontologe. »Das ist ein komplett neuer Ökotyp.« _Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes wurden Plesiosaurier


als Dinosaurier bezeichnet. Plesiosaurier gehörten jedoch nicht zu den Dinosauriern, sondern sind eher mit den heutigen Echsen und Schlangen verwandt._ mgo