Play all audios:
Wird Künstliche Intelligenz Millionen Arbeitskräfte überflüssig machen? Digitalverband Bitkom und Softwareriese SAP sehen in den technischen Entwicklungen vor allem wirtschaftliche Chancen.
Nach Einschätzung von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder wird Künstliche Intelligenz (KI) in Deutschland kein Job-Killer sein. Zwar werde sich der Arbeitskräftebedarf insgesamt
reduzieren, sagte Rohleder den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Auch angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland sei dies jedoch kein Grund zur Beunruhigung. „Für Deutschland lässt sich
sagen, dass KI auf absehbare Zeit keine negativen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben wird.“ Rohleder erklärte: „Es wird auch Tätigkeiten geben, die künftig kaum noch von Menschen
ausgeführt werden, zum Beispiel technische Übersetzungen oder einfache Bürotätigkeiten wir das Anfertigen von Mitschriften, Protokollen oder Standard-Schriftverkehr.“ In den Verwaltungen
fehlten aber schon heute 550.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. KI werde die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöhen und die Leistungsfähigkeit der Verwaltungen und öffentlichen
Dienste hoffentlich erhalten. Anders sehe die Lage in Ländern aus, in denen mehr junge Menschen in den Arbeitsmarkt drängen. „DRÖGE ROUTINEAUFGABEN WERDEN WEGFALLEN“ Auch der Vorstandschef
von Europas größtem Softwarehersteller SAP, Christian Klein, sagte: „Bei SAP sehen wir Künstliche Intelligenz als Chance.“ Der Fokus liege darauf, Mitarbeitende weiterzubilden und neue,
wertschöpfende Tätigkeiten zu schaffen. So habe SAP durch KI die Produktivität der Entwickler um 30 Prozent steigern können. „Dröge Routineaufgaben werden wegfallen, was Zeit für kreatives
Denken und echte Wertschöpfung freimacht“, so Klein. Er reagierte damit auf jüngste Warnungen des US-KI-Unternehmens Anthropic, dessen Chef Dario Amodei von Massenarbeitslosigkeit und der
Vernichtung von Millionen Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten durch KI gesprochen hatte. © dpa-infocom, dpa:250601-930-616231/1 _Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal._