Play all audios:
Winterräume von Berghütten machen viele Bergtouren erst möglich und sichern im schlimmsten Fall das Überleben im Gebirge. Manche missbrauchen sie aber zunehmend als Partyort. Mit üblen
Folgen. Die Hüttensaison in den Alpen startet - und an mancher Hütte bietet sich ein Anblick der Verwüstung. Der Winterraum vermüllt, die Möbel teils als Feuerholz verbrannt, die Scheiben
eingeschlagen, dazu Schnapsflaschen und menschliche Hinterlassenschaften: Vandalismus in den Bergen nimmt zu, wie der Deutsche Alpenverein (DAV) feststellt. Besonders stark treffe es die
von außen zugänglichen Winterräume der bei Eis und Schnee zumeist geschlossenen Hütten, berichtet Vereinssprecher Julian Rohn. Sie sollen eigentlich Bergsportlerinnen und Bergsportlern auf
oft anspruchsvollen Winterbegehungen eine sichere Übernachtungsmöglichkeit bieten. Doch mancherorts wurden sie offenbar als Partylocation entdeckt. ANZEIGE ERSTATTET Besonders schlimm traf
es in dieser Saison die Alpenvereinssektion München-Oberland, die gerade Anzeige gegen unbekannt erstattet hat. Der Grund: Der Notraum an der Knorrhütte im Wetterstein wurde völlig
verwüstet. „Das waren wirklich schreckliche Zustände, das hat dem Fass den Boden ausgeschlagen“, schildert Pressereferent Markus Block. „Da war massenweise Müll, Alkoholflaschen, vier Zelte,
Schlafsäcke, rund um die Hütte haben die Leute ihre Notdurft verrichtet - da sieht es aus! Und als ob das nicht reicht, hat jemand den Ofen rausgerissen und vor die Hütte gestellt. Zweimal
wurde sogar in die Hütte eingebrochen!“ Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit
zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden. Externen Inhalt anzeigen Ich bin damit einverstanden,
dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den
Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. KASSEN FÜR DIE
ÜBERNACHTUNGSGEBÜHR AUFGEBROCHEN „In den Winterräumen stehen oft Kassen, in die man die Übernachtungsgebühr reinwirft, die wurden auch schon öfter aufgebrochen“, ergänzt Rohn. „Weiterer
Vandalismus ist das Bekleben von Gipfelkreuzen und vor allem auch Wegweisern mit sämtlichen Aufklebern, die man sich so vorstellen kann.“ Was zunächst harmlos klingt, kann für
Orientierungslose oder Erschöpfte zur echten Gefahr werden, weshalb Ehrenamtliche des DAV die Schilder wieder freikratzen. Grundsätzlich zieht Vandalismus am Berg oft einen enormen Aufwand
und hohe Kosten nach sich, die dann meist von der Gemeinschaft der DAV-Mitglieder getragen werden müssen. Wird etwa eine Tür aufgebrochen, muss die Ersatztür mit dem Helikopter hochgeflogen
werden. Wird ein Fenster aufgeschlagen und Schnee weht in die Hütte, entsteht dort ein Wasserschaden. © dpa-infocom, dpa:250530-930-607919/1 _Das ist eine Nachricht direkt aus dem
dpa-Newskanal._