Radsport: „besser wird's nicht“: papst-audienz und giro-sieg für yates

Radsport: „besser wird's nicht“: papst-audienz und giro-sieg für yates

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Am Berg seiner größten Niederlage stürmt der Brite zum Höhepunkt seiner Karriere. Auf die Ehrenrunde wird der Giro-Sieger mit päpstlichem Segen geschickt. Eine Audienz bei Papst Leo XIV.,


eine große Ehrenrunde samt Champagner: Am Ende eines denkwürdigen Giro d'Italia genoss Simon Yates seinen Triumph in Rosa in vollen Zügen. Glücklich und entspannt rollte der Brite über


den Zielstrich am Circus Maximus und beendete das emotionalste Rennen seiner Karriere als überraschender Sieger. 24 Stunden zuvor war Yates nach seiner famosen Klettershow am berüchtigten


Colle delle Finestre noch vom dritten auf den ersten Rang der Gesamtwertung und damit ins Rosa Trikot gestürmt. „Ich bin sehr emotional“, sagte Yates, der vor Freudentränen und Rührung kaum


reden konnte. „So viele, viele Jahre habe ich es beim Giro nicht geschafft. Doch heute war mein Tag.“ Der Vollzug am Sonntag war nur noch Formsache. Der Papst schickte das Peloton mit seinem


Segen vom Vatikan aus in die Schlussetappe, am Ende holte sich Yates' Teamkollege Olav Kooij den Tagessieg. In der Gesamtwertung lag Yates letztlich rund vier Minuten vor dem jungen


Mexikaner Isaac del Toro. „Es ist ein wenig wie im Märchen. Ich kann das alles gar nicht glauben“, sagte Yates. „Ich bin wohl am Höhepunkt meiner Karriere, das wird nichts mehr toppen


können. Besser wird’s nicht.“ AM ORT DER GRÖSSTEN NIEDERLAGE Es war nicht irgendeine Etappe, die letztlich die Entscheidung über den Gesamtsieg bei der zweitgrößten Rad-Rundfahrt der Welt


brachte. Für Yates war es ein Tag für den inneren Frieden. Wenn man so will, eine rosa Rache. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren


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können. Der 32-Jährige hatte am monströsen Finestre, dessen letzte acht von fast 19 Kilometern eine grobe Schotterpiste sind, den Tiefpunkt seiner Karriere erlebt. Vor sieben Jahren war er


als souverän Führender in die damals drittletzte Etappe gegangen. Dann kam der Finestre - und Chris Froome trat 80 Kilometer vor dem Ziel zu seinem legendären Solo an. Yates brach komplett


ein, verlor fast 40 Minuten und den Giro. „Als die Strecke veröffentlicht wurde, hatte ich den Gedanken, zurückzukommen und das Kapitel zu beenden“, gab Yates zu. „Vielleicht nicht unbedingt


auf diese Art und Weise, aber ich wollte es in irgendeiner Form mir selbst beweisen.“ DEL TORO VERLIERT „SPIELCHEN“ Mit 1:21 Minuten Rückstand war Yates als Gesamtdritter in die


Finestre-Etappe gegangen. Da der junge del Toro - die Entdeckung dieses Giros- lediglich Augen für seinen direkten Verfolger Richard Carapaz hatte, nahm Yates sein Schicksal selbst in die


Hand. Es bedurfte allerdings vier harter Attacken, bis der Mann aus Lancashire endlich die entscheidende Lücke gerissen hatte. Yates stürmte den Finestre hinauf, im Tal zum Schlussanstieg


bekam er zudem wertvolle Hilfe durch seinen Teamkollegen Wout van Aert, der Teil einer Fluchtgruppe war. Del Toro reagierte erst, als Yates virtuell schon im Rosa Trikot war - da war der


Giro für ihn schon verloren. „Jeder hat Spielchen gespielt“, meinte del Toro. „Mal gewinnt man, mal verliert man.“ Del Toro wird aller Wahrscheinlichkeit nach noch mehrere Chancen bekommen.


Yates kann nun von sich behaupten, so ziemlich das Maximum aus seiner Laufbahn gemacht zu haben. Neben Vuelta- darf er sich auch Giro-Sieger nennen, bei der Tour de France gewann er zudem


zwei Etappen. Ein Gesamtsieg dort ist angesichts der Konkurrenten Tadej Pogačar und des in seinem Team fahrenden Jonas Vingegaard wohl eine Nummer zu groß. © dpa-infocom,


dpa:250601-930-615415/2 _Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal._