Play all audios:
Die öffentliche Klage von Arbeitgeberpräsident Dulger, man habe das Vertrauen in die Ampelregierung verloren, ist ein Alarmzeichen. Die Vorstellungen der AfD dagegen sind für die Unternehmer
beängstigend. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis. München – Deutschlands Unternehmenschefs sind gemeinhin nicht für ihren Heldenmut vor Königsthronen bekannt. Klugerweise pflegen sie
einen freundlichen Umgang mit Regierenden jedweder Couleur, weil sie deren Gunst (und die ihrer Wähler) erhalten wollen. Es muss also viel passiert sein, wenn Arbeitgeberpräsident Rainer
Dulger öffentlich poltert, die Unternehmer hätten das Vertrauen in die Ampelregierung verloren, und bitter hinzufügt, es tue ihm „weh zu sehen, wie tief Deutschland in den letzten zwei
Jahren gesunken ist“. Auch wenn zur Wahrheit gehört, dass der Abstieg nicht erst vor zwei Jahren begonnen hat und manche Wirtschaftslenker im neuen Schlusslichtland Deutschland an ihrer
schwierigen Lage selbst nicht ganz unschuldig sind (siehe den Abgasskandal der Autohersteller oder die einseitige Abhängigkeit von billigem Russengas), ist jede Regierung gut beraten, auf
Signale aus den Betrieben zu achten. Erst recht, wenn daraus laute Hilfeschreie werden. Doch lieber streitet die Ampel über ihre vielen Sozialprojekte – aktuell gerade wieder über mehr
Kindergeld –, als Interesse an den Unternehmen zu zeigen, die das Geld für die Party verdienen müssen. ARBEITGEBER ERWARTEN SICH VON AFD KEINE BESSERUNG DER LAGE - GANZ IM GEGENTEIL Längst
überfällig ist allerdings auch die eindringliche Warnung vom Chef der Vereinigung des bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, dass sich die Arbeitgeber von der Partei, die sich vollmundig
„Alternative“ nennt, keine Besserung der Lage erwarten – ganz im Gegenteil. Es ist ein Unterschied, ob in Italien Melonis Postfaschisten regieren oder in Frankreich künftig Le Pens „Front
National“: Auf Deutschland blickt die Welt stets mit anderen Augen. Wenn Fachkräfte aus aller Welt einen Bogen um unser Land machen und Konsumenten Produkte made in Germany meiden, weil hier
eine unter akutem Nazi-Verdacht stehende Partei Furore macht, die Russlands Nähe sucht und raus will aus EU und Euro, dann wird das den Wohlstand einer Exportnation wie Deutschland gewiss
nicht mehren. _Georg Anastasiadis_