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Nach einem Querdenken-Protest attackiert eine Gruppe junger Rechtsextremisten Staatsschutz-Beamte der Berliner Polizei. Von den 47 festgenommenen Personen ist die Hälfte minderjährig.
Tatort: Kaufland-Parkplatz. In unmittelbarer Nähe der Supermarktfiliale in der Rochstraße am Alexanderplatz kam es am Sonnabend zu Angriffen auf Beamte des Landeskriminalamts, wie der
Tagesspiegel aus Polizeikreisen erfuhr. Eine größere Gruppe junger Rechtsextremisten hatte sich zuvor von einem Aufzug der Querdenken-Bewegung gelöst und grölte verfassungsfeindliche und
rechtsextreme Parolen gegenüber Passanten. Zivile Beamte des Staatsschutzes hatten die Gruppe zuvor vom Hauptbahnhof auf verfolgt. Als die Einsatzkräfte schließlich wegen der Neonazi-Parolen
eingreifen wollten, kam es zu den Angriffen, bei denen mehrere Polizisten leichte Verletzungen erlitten. Einer hinzugerufenen Einsatzhundertschaft gelang es schließlich, die jungen
Rechtsextremisten auf dem Kaufland-Parkplatz einzukesseln. 47 Personen wurden festgenommen, fast die Hälfte von ihnen war minderjährig. Die Meldung über den umfangreichen Polizeieinsatz ging
zunächst etwas unter, weil die Berliner Polizei am Sonnabend mal wieder mit einem ereignisreichen Tag konfrontiert wurde. Neben zahlreichen angemeldeten Demonstrationen begleiteten die
Einsatzkräfte zusätzlich die Feierlichkeiten rund um das DFB-Pokalfinale. Nach Tagesspiegel-Informationen sind die Festgenommenen dem Milieu der rechtsextremen Jugendgruppen zuzuordnen, die
seit vergangenem Sommer die Sicherheitsbehörden bundesweit beschäftigen. So befanden sich unter anderem Mitglieder der Gruppierung „Deutschnationale Front“ unter den Teilnehmern der
Querdenken-Demonstrationen. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit
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Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. Bei der Gruppierung handelt es sich um einer der
zahlreichen neu entstandenen „Online-Kameradschaften“, deren Mitglieder sich jedoch bei Ereignissen wie Demonstrationen auch real vernetzen. Fotoaufnahmen zeigen außerdem sehr junge Anhänger
von Fußballvereinen wie Energie Cottbus, Union Berlin und dem BFC Dynamo unter den festgenommenen Jugendlichen. Einige von ihnen sind aus Brandenburg angereist, unter anderem aus
Potsdam-Mittelmark und dem Landkreis Dahme-Spreewald. Akteure der bisher in Berlin umtriebigsten Gruppierung „Deutsche Jugend Voran“ waren währenddessen in Halle/Saale unterwegs, wie das
Portal „Du bist Halle“ berichtet. „Neonazi-Truppe zieht grölend durch Halle und beklebt Straßenbahn mit Stickern“, schreibt die Nachrichtenseite. Unter anderem der Berliner Chef der
Organisation „Deutsche Jugend Voran“, Julian M. sei dabei erkannt worden. M. wurde vor kurzem wegen schwerer Gewalttaten auf politische Gegner zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt. Das
Gericht hatte ihm jedoch einen Aufschub bis zum Haftantritt gewährt, um unter anderem die „persönliche Beziehung“ zu seinen Eltern zu klären. Stattdessen zog er am Wochenende nun grölend
durch Halle.