Play all audios:
Riesige Bergstürze wie jetzt in der Schweiz zeigen, wie mächtig die Natur im Gebirge ist. Angst müssen Wanderern und Bergsteiger nicht haben - aber sich gründlich vorbereiten. Der
Klimawandel macht Bergstürze wie aktuell in der Schweiz und andere Gefahren wie Steinschlag und Felsstürze häufiger. „Die Zunahme dieser alpinen Gefahren ist eine eindeutige Auswirkung des
menschengemachten Klimawandels“, sagt Tobias Hipp, Experte für Klimafragen beim Deutschen Alpenverein. „Die Alpen sind durch die Erwärmung im Ungleichgewicht und werden instabil. Wir müssen
davon ausgehen, dass diese Ereignisse weiter zunehmen.“ Grundsätzlich müsse man zwischen Bergsturz und Felssturz unterscheiden, erklärt er. „Beim Bergsturz – wie jetzt in der Schweiz - sind
riesige Mengen Gestein unterwegs. Hier sieht man oft im Vorfeld schon Anzeichen wie kleinere Abbrüche, so dass die Region großflächig überwacht werden kann für eine rechtzeitige Frühwarnung.
Das ist aber nicht immer der Fall, wie beispielsweise beim Bergsturz am Piz Cengalo im Jahr 2017 mit mehreren Toten.“ Für Bergsportler seien allerdings in der Regel Felsstürze und
Steinschlag relevanter. „Dies sind klassische alpine Gefahren, die viel häufiger und flächendeckender vorkommen.“ EIS UND GLETSCHER FEHLEN Beides werde aber von ähnlichen Prozessen
ausgelöst, die durch den Klimawandel begünstigt werden, sagt Hipp. „Einerseits erwärmen sich die Berge, wodurch der Permafrost im Inneren sie nicht mehr so gut zusammenhält. Auch der
Rückgang der Gletscher spielt eine Rolle, weil die Gletscher einerseits nicht mehr als Stützen der benachbarten Felswände dienen, andererseits weil unter den Gletschern instabile Flächen
frei werden, von denen Steinschlag oder Abrutschungen ausgehen können.“ Und oft kämen dann noch die zunehmenden Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Hitzewellen als Auslöser hinzu. Am
Ende spielten dann meist mehrere Faktoren oder Prozesse zusammen. Wie groß die Gefahr ist, kommt stark darauf an, wo man sich bewegt: „Der normale Berggeher, der nicht im Hochgebirge
unterwegs ist, muss sich weniger Sorgen machen“, sagt Hipp. „Aber schon in Lagen zwischen 2.000 und 2.500 Metern nimmt die Gefahr zu, und im Hochgebirge sehen wir einen klar belegten
Zusammenhang zwischen der Zunahme der Gefahren und dem menschgemachten Klimawandel.“ Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten,
externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden. Externen
Inhalt anzeigen Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu
erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Grundsätzlich sei eine gute Tourenplanung mit Blick auf die Wettervorhersage immer nötig, erklärt der Experte. Durch die rasanten Veränderungen werde sie aber noch wichtiger. „Die Alpen
werden weiterhin attraktive Heimat für den Bergsport bleiben, wenn auch in Teilen nicht mehr so, wie wir es überliefert bekommen haben. Im Gebirge wird es immer gewisse Gefahren geben, ihre
Wahrscheinlichkeit nimmt durch den Klimawandel aber zu.“ © dpa-infocom, dpa:250531-930-612124/2 _Das ist eine Nachricht direkt aus dem dpa-Newskanal._