Fragwürdige werbeversprechen: viele glauben falsches über nahrungsergänzungsmittel

Fragwürdige werbeversprechen: viele glauben falsches über nahrungsergänzungsmittel

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Kann doch nicht schaden, oder? So denken wohl viele, die Vitamin-Shots oder Immun-Kapseln zu sich nehmen. Doch so eindeutig ist die Lage nicht. Von Larissa Schwedes, dpa Sie sind ein


Milliardenmarkt und erfreuen sich größter Beliebtheit: Gleichzeitig wissen die Menschen in Deutschland erstaunlich wenig über Nahrungsergänzungsmittel. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der


Verbraucherzentralen. Knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten ging davon aus, dass vor dem Verkauf getestet wird, ob Nahrungsergänzungsmittel gesundheitlich unbedenklich sind. > Auf 


Social Media bewerben Influencer:innen immer wieder > Nahrungsergänzungsmittel mit fragwürdigen Gesundheitsaussagen. JOCHEN GEILENKIRCHEN, Verbraucherzentrale Das ist jedoch nicht der


Fall: „Vor dem ersten Inverkehrbringen von Nahrungsergänzungsmitteln findet keine Prüfung oder Genehmigung durch eine Behörde statt“, schreibt das Bundesamt für Verbraucherschutz und


Lebensmittelsicherheit auf seiner Website. PROZENT DER BEFRAGTEN gab an, regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel zu konsumieren. Die Produkte müssten dem Amt aber gemeldet werden. Unternehmen,


die Nahrungsergänzungsmittel verkaufen, seien selbst dafür verantwortlich, dass diese gesundheitlich unbedenklich seien. Die Landesbehörden führen laut Bundesamt „risikoorientierte


Stichprobenkontrollen“ durch. Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit


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Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können. FAST ACHT VON ZEHN MENSCHEN NEHMEN SOLCHE MITTEL Ob


Vitamin-Tabletten oder Detox-Kapseln – die Produkte sind erstaunlich beliebt. In der Befragung von gut 2000 Menschen, die das Marktforschungsinstitut Zühlsdorf + Partner im Auftrag des


Portals Lebensmittelklarheit.de – einem Aufklärungsangebot der Verbraucherzentralen – durchgeführt hat, zeigt sich ein breiter Konsum: 77 Prozent gaben an, Nahrungsergänzungsmittel


regelmäßig zu nutzen. Knapp ein Viertel (24 Prozent) hält die Produkte für eine Art natürliches Arzneimittel statt für ein Lebensmittel. INFLUENCER WERBEN AUF TIKTOK, INSTAGRAM & CO. Der


Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) macht unter anderem Werbung in den sozialen Medien verantwortlich. „Auf Social Media bewerben Influencer:innen immer wieder Nahrungsergänzungsmittel


mit fragwürdigen Gesundheitsaussagen“, wird vzbv-Lebensmittel-Experte Jochen Geilenkirchen in einer Mitteilung zitiert. „Die Werbeversprechen in den Videos verbreiten sich rasant, auch wenn


nachgesagte Wirkungen nicht belegt sind.“ Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht für Menschen, die sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren, in der Regel keinen Bedarf für


Nahrungsergänzungsmittel. Bei Schwangeren sowie Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Ernährungsweisen kann die Empfehlung anders aussehen. So sei etwa eine gezielte Nahrungsergänzung


mit Folsäure vor und in der frühen Schwangerschaft sinnvoll. Aus Sicht der Verbraucherschützer sollte sich Deutschland auf EU-Ebene für ein Zulassungsverfahren für Nahrungsergänzungsmittel


einsetzen. Außerdem sollten für Vitamine und Mineralstoffe in diesen Produkten zulässige Höchstmengen festgelegt werden. „Verbraucher:innen müssen sich darauf verlassen können, dass in


Deutschland erhältliche Nahrungsergänzungsmittel sicher sind“, betont Geilenkirchen. _(dpa)_